18.05.2017 Triacastela - Barbadelo



Schritte: 31.803
Strecke: 27,5 km
Zeit: 7:34
Höhe: 585 m hoch  689 m runter
Blasen: 0

Na, das wird was werden! Regen und grauer Himmel soweit ich schauen kann! Und ich starte in Flip-Flops...
Na, Ankommen ist das Ziel, und um das zu erreichen, muss ich alles probieren.
Mit Schuhen wird es nur schlimmer über den Tag, also warum nicht?
Für Carbonara braucht man Speck (eigentlich Pancetta) und Ei und der Plan Gestern war, das es den Rest zum Frühstück gibt. So geht es Heute mal direkt mit was im Bauch auf den Weg.


Die Herberge war gut. Der Abstand zwischen dem oberen und unteren Bett wird immer geringer, aber sonst ist alles okay!

Na gut, um 6 Uhr geht ein Wecker an und hört auch so schnell nicht auf. Ein deutsches Pärchen leuchtet nun bis 6:43 Uhr mit Grubenlampe durch das Zimmer und raschelt mit Tüten und sonst was... von den anderen Fünfen im Zimmer sieht und hört man nichts. 3/4 Stunde so einen Radau zu veranstalten ist echt eine Frechheit. Um 7 Uhr sind mit einem mal alle anderen völlig lautlos weg. Also geht es auch leise und deutlich schneller.



Geht sich eigentlich sehr gut heute. Ein kleines Stück bin ich mit Joe und A. unterwegs, aber da ich dreimal meine Kleidung wechseln muss (zu warm, zu kalt, wieder zu warm...), bin ich bald wieder alleine unterwegs.

Nach einem echt heftigen Abstieg treffe ich wieder auf Johannes (einen der Berliner von Gestern) - und Diane (die zweite Im Bunde) trifft kurz später auch noch ein. Wir gehen ein paar Meter zusammen, aber auf einem Hof wollen die beide eine Pause machen. Also geht es erstmal wieder alleine weiter. Wir treffen uns circa 1,5 Stunden später zufällig in einer Bar und so gibt es zusammen Kaffee, Gebäck und frisch gepressten O-Saft. 

Mit immer mal nassen Füßen geht es weiter auf dem Weg. Von den Schmerzen her geht es mit dem Bein. Nur nach einer Pause komme ich wie fast immer, doch sehr schwer wieder in Gang.



Viele kleine Orte und verträumte Weg, die an Hogwarts oder Game of Thrones erinnern, sind hier das Markenzeichen vom Camino! Ein paar Kilometer später treffe ich vor Sarria auf Melissa aus Chicago. Wir stellen fest, dass sie, so wie ich, am 21. in Saint Jean gestartet ist. Wir beide haben uns nie gesehen, aber William kennen wir trotzdem beide.

Sarria ist schnell erreicht und bei mir steht sofort fest: Nö, hier bleibe ich nicht, absolut nicht mein Ort, hat nix Schönes - und die Tatsache, dass hier alle 100 km Pilger starten, macht es auch nicht wirklich besser.

Und der einsetzende starke Regen bestärkt mich nur noch mehr darin, noch einen Ort weiter zu gehen.

     


Im alten Ortskern, immer weiter auf dem Camino, sehe ich ein kleines Italienisches Restaurant und um 13:30 Uhr kann man ja auch mal etwas essen. Also rein dort. In einem Ort mit 12500 Einwohnern und den meisten Herbergen und Massen an Restaurants gehe ich in eins, in dem Joe, Ashley und ich die einzigen Gäste sind. So ein Zufall, die beiden hier zu treffen - sollte wohl so sein. Die beiden bleiben in Sarria und wollen morgen nur 16 km laufen. Da ich noch weiter will und auch morgen ca. 28 km gehen möchte, bin ich dann schon 18 km weiter.

Also noch ein gemeinsames Abschiedsessen.

Pizza Pikante, einen halben Liter Bier und einen Limoncello später verabschieden wir uns, aber nicht ohne uns für 15 Uhr vor der Kathedrale in Santiago an jedem Tag, den wir dort sind... mal schauen zu verabreden. Mit etwas Glück sehen wir uns doch noch einmal.



Nach dem Essen ist das Ende des Ortes schnell erreicht und auch das Wetter wird wieder besser. Von hier sollen es nur noch 4 km zu meinem Tagesziel sein. Morgen komme ich unter die 100 km-Grenze! Ich kann das noch gar nicht glauben. Nach 28 Tagen soll in fünf Tagen Schluss sein mit täglich Wandern...


Boooooh, während ich das schreibe, werden neben mir in allen Betten ganze Wälder abgesäääÄÄÄÄÄgt...


Wird Zeit für Ohropax und ich beende das Schreiben.



Also jetzt schnell:

Herberge schön.

Ausblick fantastisch.

Zu Essen gibt's Reste.

Wasser vom Brunnen.

Hunde sind riesig.


Gute Nacht.